Dank an die besten Musiker der Welt
Frühlingskonzert des Staßfurter Jugendblasorchesters im Salzlandtheater
Von Karl Seidel
Mit „Final Countdown“, ein Lied von Joey Tempest, 1986 komponiert, das die schwedische Rockband „Europe“ verbreitete, begann das hiesige Jugendblasorchester im ausverkauften Salzlandtheater sein diesjähriges Frühlingskonzert. Das Konzert war schon im Dezember ausverkauft. Deshalb entschloss man sich, am kommenden Sonnabend, 13. April, ab 15 Uhr in der St. Petri Kirche auf dem Königsplatz eine Wiederholung anzubieten.
Die mehr als 50 Musiker unter der Stabführung von Chefdirigent Peter Roskoden spielten anschließend mit „Drachenzähmen leicht gemacht“ eine Komposition des englischen Filmkomponisten John Powell von 2010 und „My Dream“ (mein Traum) von Peter Leitner, einem jungen 1986 geborenen österreichischen Komponisten, der heute im Musikverein Großwilfersdorf tätig ist.
Es folgte „Der Dessauer“, ein Marsch von Franz Bummerl. Der 2011 verstorbene Musiker und Komponist wirkte bei den Original Egerländer Musikanten unter Ernst Mosch mit und komponierte mehr als 700 größtenteils Filmmusiken.
Die in beiden Kompositionen vorkommenden Trompetensoli interpretierte Sebastian Fasel hervorragend.
Danach konnte noch einmal geträumt werden. Es erklang die Polka „Böhmischer Traum“, mit der Norbert Gälle, ein deutscher Komponist, Musiker und Heizungsbauer 1997 bekannt wurde.
Es folgte mit „Biscaya“ ein Hit von Bandleader, Komponist und Musikproduzent James Last, der bis zu seinem Tod mit 17 Platin- und 207 Goldenen Schallplatten geehrt wurde. Es erklang „Moment for Morricone“. Der italienische Komponist schuf zu über 500 Filmen die Musik, darunter das bekannte „Spiel mir die Melodie vom Tod“ und bekam zwei Oscars.
Für „Biscaya“ hatte sich das Orchester Betti Epp, Lena- Sophie Schobert, Nicole Telge und Finn Bindrich mit ihren Akkordeons von der Kreismusikschule „Béla Bartók“ ausgeliehen. Und der „Moment“ leitete furios in die Pause über.
Nun bekam der Nachwuchs seine Bewährungsprobe. Die Bläserklasse des Staßfurter Dr.-Frank-Gymnasiums und des Orchesters, verstärkt durch einige Orchestermitglieder, zeigte, was sie schon gelernt hat. Das konnte sich durchaus sehen lassen. Und das, obwohl Peter Roskoden zusätzlich die Leitung übernehmen musste, da die Klassenleiterin Bettina Eisenächer erkrankt ist.
Ähnlich niveauvoll wurde nun auch im zweiten Teil musiziert. Mit Filmmusik aus „La La Land“ begann es. Danach erklang mit „Lemon Tree“ der größte Erfolg der Pforzheimer Band „Fools Garden“, die ihren Höhepunkt 1996 hatte und damit mit dem „Bambi“, der „Goldenen Europa“, der „Goldenen Stimmgabel“ und dem „Echo“ ausgezeichnet wurde.
„Go West“ von den Pet Shop Boys gehörte ebenfalls zum Programm. Und über „Don´t Stop Believin“ im Arrangement von Sandro Telge stieg die Stimmung weiter und erreichte mit einem Schlagermedley der 1960-er Jahre und den zum Abschluss des offiziellen Programms gespielten „Steigermarsch“ den Höhepunkt.
Das Publikum erklatschte sich stehend zwei Zugaben. Das gesamte Konzert war ein musikalisches Erlebnis von höchster Qualität. Die Salzstadt darf sich freuen, dass sie einen solchen Klangkörper hat.
Die Moderatoren Jill Plewa und Tilman Krokotsch, der zweite Dirigent Florian Borges und die Solisten, die alle ihre Sache gut gemacht hatten, bekamen zum Schluss Blumen vom Chef. Peter Roskoden bedankte sich beim Theater, der Technik und bei seinen – wie er sagte – besten Musikern der Welt.
Quelle: Volksstimme Staßfurt vom 10.04.2018, S.15